Krankheiten durch mangelnde Mundhygiene
Eine unzureichende Mundhygiene kann fatale und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Im Mundraum sammeln sich im Laufe des Tages über die Nahrungsaufnahme zahlreiche Reste an, die Du vielleicht gar nicht wahrnimmst. Es sind kleinste bakterielle Mikropartikel, die sich in den Zwischenräumen und am Zahnfleischrand festsetzen. Wenn Du sie nicht gründlich genug entfernst, kann daraus Zahnstein (Plaque) entstehen. Dieser hat es mehr in sich, als Dir bis jetzt bewusst ist. Plaque ist der Hauptverursacher für Folgekrankheiten wie Parodontitis, welche im schlimmsten Fall sogar zu einem Herzinfarkt führen können. Aber auch Säuren, die sich unter anderem in Obst und Süßgetränken befinden sind sehr schädlich und Hauptverursacher für Karies und Co. Erfahre jetzt, welche Krankheiten durch eine mangelnde Mundhygiene entstehen können und wie Du am besten vorbeugen kannst.
Karies, Parodontitis, Gingivitis – die häufigsten Krankheiten
Wie entsteht Karies?
In deinem Mund befinden sich zahlreiche Bakterien die im Laufe des Tages zu Plaque werden. Trifft dieser Zahnbelag auf Zucker wird eine biochemische Reaktion ausgelöst und es entstehen Säuren, die Deine Zähne angreifen und Karies auslösen. Insbesondere, wenn Du sehr süße, klebrige Nahrungsmittel verzehrst, besteht die Gefahr, dass sich diese an den Zähnen festsetzen. Dadurch verweilen sie viel länger im Mundraum, statt heruntergeschluckt zu werden und die Gefahr der Säurebildung erhöht sich. Daher ist es besonders wichtig, dass Du entweder auf zu hohen Zuckerkonsum verzichtest oder Dir danach bzw. regelmäßig die Zähne putzt. Je kürzer sich Zucker und auch Plaque im Mund befinden, desto geringer ist die Gefahr der Säurebildung und auch das Risiko an Karies zu erkranken reduziert sich.
Daran erkennst Du Karies – die Symptome
Im Laufe der Zeit verfärben sich diese weißen Flecken bräunlich oder gelblich. Je länger Deine Zähne in diesem Stadium unbehandelt bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass sich der Karies auf das unter dem Zahnschmelz liegende Zahnbein (Dentin) ausbreitet. Nun spürst Du es auch, denn im Zahnbein befinden sich Zellfortsätze. Diese tragen die Karies immer tiefer, bis hin zum Zahnnerv. Dort kommt es dann zu einer Entzündung, die heftige Schmerzen auslösen kann. Wenn es soweit gekommen ist passiert das, wovor sich fast alle am meisten fürchten. Die ungeliebte, schmerzhafte Wurzelbehandlung ist unumgänglich. Euer Zahnnerv muss entfernt werden. Wenn Karies den gesamten Zahn befällt, kann es schlimmstenfalls dazu führen, dass dieser komplett gezogen werden muss. Kleine Kariesstellen am Zahn können entfernt und durch eine Füllung ersetzt werden.
Was hilft bei Karies – Behandlungsmethoden
Früherkennung ist das A und O. Wenn Du an Deinen Zähnen die eben beschrieben weißen, braunen oder gelben Flecken entdeckst, solltest Du umgehend einen Zahnarzt aufsuchen. Wird Karies rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sich den Dein Zahnschmelz sogar wieder regenerieren.
Die Behandlung kann wie folgt ablaufen:
- Zunächst damit beginnen den Zahnbelag gründlich zu entfernen
- Anschließend werden Deine Zähne (mit Fluorid behandeln. Fluorid unterstützt die Neubildung bzw. Regeneration von Zahnschmelz.
- Ist die Karies bereits weiter fortgeschritten, hängt die Behandlung vom Schweregrad des Befalls ab. Das befallene Dentin (Zahnbein) wird komplett entfernt und anschließend mit einer Füllung verschlossen.
- Hat die Karies bereits Deine Zahnwurzel erreicht, kann Dein Zahnarzt eventuell sogar befallene Stellen erhalten, sofern sie sich bakteriendicht verschließen lassen. Dadurch wird ein kompletter Zahnverlust verhindert, allerdings muss eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden.
- Eine weitere Variante ist die Krone. Diese wird auf deinen Zahn aufgeklebt, wenn Dein Zahn so sehr von Karies befallen ist, dass eine Füllung nicht mehr möglich ist, jedoch eine Teil Substanz erhalten bleibt.
- Wenn keine der eben beschriebenen Behandlungsmethoden mehr möglich ist, muss Dein Zahn gezogen und über einen Zahnersatz nachgedacht werden.
So kannst Du Karies vorbeugen – die besten Tipp´s
- Reduziere den Verzehr von zucker- und säurehaltigen Getränken (Limonaden, Softdrinks, Energy-Drinks und co.
- Bevorzuge Getränke wie Kräutertee und Wasser
- Viel trinken, denn es wirkt sich positiv auf die Speichelbildung aus (zuviel jedoch spült den schützenden Speichelfilm von den Zähnen herunter
- Reduziere Deinen Zuckerkonsum, dadurch entziehst Du den Bakterien die Chance Säure zu bilden
- Wenn Du Süßigkeiten isst, sollten diese nicht zu klebrig sein, damit sie nicht länger als nötig im Mundraum bleiben und zur Nahrung für Bakterien werden
- Putze Deine Zähne mindestens zweimal, besser dreimal täglich. Am besten circa 30 Minuten nach einer Mahlzeit
- Reinige Deine Zähne bzw. die Zwischenräume und den Zahnfleischrand zusätzlich mit Zahnseide und Interdentalbürsten
- Gehe zweimal im Jahr zur empfohlenen Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt
- Lasse ein- oder zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchführen
- Benutze eine Mundspülung
- Denk über eine elektrische Zahnbürste nach, denn diese entfernt Plaque besser, als eine Handzahnbürste
Was ist eine Parodontitis und wie entsteht sie?
Durch die Zahnfleischentzündung entstehen Zahnfleischtaschen, in welchen sich Bakterien ansammeln einen Rückgang des Zahnfleisches zur Folge haben. Die Taschen vertiefen sich und im fortgeschrittenen Stadium bildet sich zunächst das Zahnfleisch und dann auch der Knochen zurück. Im Endstadium bietet der zurückgegangene Knochen keinen Halt mehr für die Zähne, sie lockern sich und fallen bei weiterem Fortschreiten der Krankheit aus.
Daran erkennst Du eine Parodontitis – Symptome und Folgen
Was hilft bei einer Parodontitis?
Die Behandlung mit einem Laser
Die Behandlung mit Emdogain
So kannst Du einer Parodontitis vorbeugen:
- Achte genau wie bei Karies darauf, wenig säurehaltige Lebensmittel und Getränke zu konsumieren
- Putz Dir regelmäßig, mindestens zweimal täglich die Zähne
- Am besten putzt Du deine Zähne 30 Minuten nach den Mahlzeiten, da sonst der Zahnschmelz beschädigt werden kann
- Benutze Zahnseide und Interdentalbürsten für die Zwischenräume und den Zahnfleischrand
- Achte auf die richtige Putztechnik
- Verwende nach dem Putzen eine Mundspülung
- Wenn Du Raucher bist, ist Dein Risiko an Parodontose zu erkranken bis zu 6 Mal höher. Achte daher besonders gut auf eine optimale Mundhygiene
- Gehe mindestens zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt
- Führe regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durch
- Wenn Du bereits an einer Parodontose erkrankt bist, verwende eine sanfte Zahncreme mit geringem RDA/REA-Wert, die eure freiliegenden Zahnhälse nicht zusätzlich angreift und belastet. Du findest diesen Wert auf der Verpackung.
Was ist eine Gingivitis und wie entsteht sie?
- Rauchen
- Eine veränderung des Hormonhaushaltes (z. B. Pille, Wechseljahre)
- Die Einnahme bestimmter Medikamente
- Genetische Veranlagung
Daran erkennst Du eine Gingivitis – Symptome und Folgen
- hoher Alkoholkonsum
- Nikotin
- Stress
- Veränderungen des Hormonspiegels
- Vitamin C-Mangel
- bestimmte Medikamente
Was hilft bei einer Gingivitis?
So kannst Du einer Gingivitis vorbeugen
- Achte darauf, wenig säurehaltige Lebensmittel und Getränke zu Dir zu nehmen
- Mindestens zweimal täglich die Zähne putzen (am besten 30 Minuten nach den Mahlzeiten, da sonst der Zahnschmelz beschädigt werden kann)
- Benutze eine Zahnbürste oder elektrische Zahnbürste mit weichen Borsten
- Benutze Zahnseide und Interdentalbürsten für die Zwischenräume und den Zahnfleischrand
- Verwende nach dem Putzen eine dafür geeignete Mundspülung
- Wechsle Deine Zahnbürste regelmäßig
- Verzichte auf das Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum
- Gehe mindestens zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt
- Führe regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durch
Herzinfarkte, Schlaganfälle, Fehlgeburten
Kopfschmerzen, Verspannungen und Rückenprobleme
Mandelentzündungen und Nasennebenhöhlenentzündungen
Unerwünschte Kieferfehlstellungen
Depressive Verstimmungen und Depressionen
Vorbeugen, durch die richtige Mundhygiene – Tipps
- Putze Deine Zähne mindestens zweimal täglich
- Putze Deine Zähne am besten 30 Minuten nach jeder Mahlzeit
- Achte auf die richtige Putztechnik
- Wechsle Deine Zahnbürste bzw. Die Bürstenköpfe regelmäßig (dort sammeln sich im Laufe der Nutzung ebenfalls Bakterien an)
- Denke über den Wechsel auf eine elektrische Zahnbürste nach, denn diese entfernt Plaque um ein Vielfaches besser, als eine Handzahnbürste
- Denke auch an Deine Zahnzwischenräume. Benutze täglich Zahnseide und für größere Lücken Interdentalbürsten (Interdentalbürsten gibt es auch als Aufsatz für eine elektrische Zahnbürste)
- Verwende eine Mundspülung
- Verzichte soweit wie möglich auf säure- bzw. stark zuckerhaltige Getränke (Limonaden, Cola etc)
- Bevorzuge Wasser, Kräutertee oder andere nicht-zuckerhaltige Getränke
- Reduziere Deinen Zuckerkonsum, denn Zucker begünstigt die Säurebildung
- Verzichte auf Rauchen und übermäßigen AlkoholkonsumGehe regelmäßig (am besten zweimal pro Jahr) zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt
- Lasse Deine Zähne ein- bis zweimal pro Jahr professionell reinigen
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Wer schreibt hier?
Autor und Schriftsteller im Bereich Gesundheit
Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“. Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen.
Quellenangabe
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